Montag, 19. Dezember 2022

Rezension: All I (don't) want for Christmas von Tonia Krüger


Titel: All I (don't) want for Christmas







Originaltitel: -








Autor*in: Tonia Krüger (DE)



Reihe/Band: Love Songs in London #1


Kapitel: 44                                                     Seiten: 416


Verlag: dtv


Erscheinungsdatum: 21.09.2022


Genre: Romance, New Adult


Protagonist: Febe Baines                             Spielort: London




Klappentext:

Ungleicher als die junge Studentin Febe mit dem Shakespeare-Faible und der aufstrebende Spieleentwickler Liam kann man kaum sein. Doch weil Febe Weihnachten sonst nur mit ihrem Hund feiern würde und eine Prise Bares gut gebrauchen kann, willigt sie in ein ungewöhnliches Vorhaben ein: Sie begleitet Liam als Fake-Freundin zum alljährlichen Familienweihnachtsfest im noblen South Kensington. Das Ziel: Liams Exfreundin Charlotte eifersüchtig zu machen, die inzwischen mit seinem Bruder verlobt ist. Der Plan scheint aufzugehen, denn je mehr die Funken zwischen Liam und Febe sprühen, desto mehr scheint es Charlotte wieder zu ihm zu ziehen. Doch je näher Febe Liam kennenlernt, desto weniger will sie ihn wieder hergeben …

Meine Meinung:

Cover, Titel und Inhalt harmonieren bei diesem New Adult Buch sehr gut. Der Titel fasst mit dem veränderten Liedzitat die Situation von Febe und Liam sehr gut zusammen, man erkennt den Spielort auf dem Cover und die Ranken geben einem weihnachtliche Vibes.
So weit der rationale Teil. Mein ausgeklügeltes Bewertungssystem wurde beim Lesen einmal komplett über den Haufen geworfen. Aber ich hatte mir zum Glück schon davor Gedanken darüber gemacht, wie ich damit umgehe.
Fangen wir mit dem World-Building an. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl selbst in Oxford oder London im Weihnachtstrubel zu sein (was vielleicht auch daran lag, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt auf einer Familienfeier befand. Zeigt aber auch wie sehr die eigene Stimmung beim Lesen Einfluss auf die Meinung über das Buch hat). Es war einfach eine sehr angenehme Stimmung.
Lustig war es auch. Weil ich eben auf einer Familienfeier war, musste ich mich immer wieder zusammenreißen nicht laut zu lachen. Wahrscheinlich haben es trotzdem alle mitbekommen, dass ich an meinem Buch mehr interessiert war als an der Feier und meiner Verwandtschaft. 
Febe. Können wir bitte kurz über die Schreibweise reden? Ich mein, das normale Phoebe hätte es auch getan und es wär immer noch ein nicht so häufiger Vorname gewesen, aber ok. Ich fand gut, dass man bei ihr im Laufe des Buches eine Entwicklung bemerkt hat und sich nicht mehr alles hat gefallen lassen, zwar ist das am Anfang schon mal zu spüren, aber die meiste Zeit bei den Harrissons lässt sie sich doch relativ rumschubsen. Liam ist zunächst nicht wirklich sympathisch, natürlich ist er verletzt durch das Verhalten seines Bruders und Ex-Freundin, aber anfangs ist Febe immer nur Mittel zum Zweck, obwohl sie mehrmals betont, dass sie sich unwohl damit fühlt, aber auch das wird je besser sich die beiden kennenlernen anders.
Vorhersehbarkeit. Ja, die Geschichte überrascht nicht gerade mit unerwarteten Wendungen, aber ganz ehrlich, bei einem Weihnachtsbuch erwarte ich das nicht. Da will ich ein Happy End und cozy Stimmung und das ist auch der Grund, warum das Buch trotzdem 5 Sterne von mir bekommt. Ein Buch, dass ich in einem Rutsch durchlese, kann nun mal nur ein Highlight sein.



Impressionen:


"Warum renne ich überhaupt noch?"


Fazit:


Ein schöner, atmosphärischer Weihnachtsroman mit ein bisschen Drama, aber vor allem cozy-Stimmung.


Autor*in:

Tonia Krüger wuchs auf dem Land auf, wo sie jede Menge Zeit hatte, Geschichten zu erfinden. Sie arbeitet bei einem Reiseveranstalter und lässt sich gern von ihren Reisen für ihre Bücher inspirieren. Sie lebt in der Nähe von Hannover – mit ihrer trubeligen Familie, Wald und Wiesen, Ruhe zum Schreiben und einem Bahnhof, falls das Fernweh sie packt. Seit ihren ersten E-Book-Veröffentlichungen ist sie bestens in der Fangemeinde vernetzt.. 


Reihe:

#1 All I (don't) want for Christmas
#2 Here comes my sun
#3 Dancing on Sunshine


Dienstag, 29. November 2022

Rezension: Up All Night von April Dawson


Titel: Up all night







Originaltitel: -








Autor*in: April Dawson



Reihe/Band: Up all night #1


Kapitel: 44                                                     Seiten: 416


Verlag: LYX


Erscheinungsdatum: 29.04.2019


Genre: Romance


Protagonist: Taylor Jensen                           Spielort: New York City




Klappentext:

Von Männern hat Taylor Jensen erst einmal genug: Kein Wunder, denn an ein und demselben Tag stiehlt ihr Kollege Taylors Job, zwei Typen klauen ihr Auto und als Sahnehäubchen erwischt sie ihren Freund mit einer anderen im Bett. Gerade als Taylor völlig am Ende ist, trifft sie auf ihren alten Schulfreund Daniel, der ihr ein Zimmer in seiner WG anbietet. Aber Tae möchte auf keinen Fall noch mal mit einem Mann zusammenwohnen, der ihr Herz brechen könnte. Doch als Dan ihr versichert, dass er schon lange auf Männer steht, nimmt Tae das Angebot erleichtert an und genießt ihr neues Leben in vollen Zügen. Bis sie und Daniel sich plötzlich näherkommen und der Mann mit den Tattoos und dem unwiderstehlichen Lächeln ihr Herz höherschlagen lässt. Zum Glück kann zwischen ihnen ja niemals mehr als Freundschaft sein. oder etwa doch?

Meine Meinung:

Zunächst einmal zu Cover, Titel und Inhalt. Das Cover ist, wie bei vielen New Adult Büchern, in Pastellfarben gehalten. Am unteren Rand ist die Skyline von New York zu sehen und dieses "winzige" Detail sorgt dafür, dass eine Einheit aus den drei Komponenten entsteht. Die Geschichte spielt in New York und dort verbringen Taylor und Dan gemeinsam viele schlaflose Nächte.
Der Handlungsverlauf hätte sich durch etwas mehr Kommunikation sich leicht lösen lassen, natürlich betont Taylor immer, dass sie Lügen hasst, weil ihre Mutter ihr damals nicht erzählt hatte, dass sie krebskrank ist und bald stirbt, aber Daniel hätte einfach sehr viel früher mit der Sprache rausrücken können und das ganze Drama hätte sich aufgelöst.
Taylor hat eigentlich keinen Plan vom Leben. Sie wurde gefeuert und ihre Reaktion: ich geh Shoppen. Mädel, ohne Job, kein Geld. Vor allem geht das im Buch so weiter, sie hat keine Anstellung aber gibt weiterhin munter Geld aus und ihre Anstrengungen einen neuen Job zu finden sind jetzt auch nicht zu hoch. Dan hingegen mit seinen "nur drei Stunden Schlaf, mehr brauch ich nicht" ist einfach ebenfalls ein wandelndes Klischee. Den ganzen Tag mit Workouts beschäftigt, seit Jahren in Taylor verliebt, jede Woche eine andere Frau usw. Das Einzige, was ihn ein bisschen sympathischer erscheinen lassen soll, ist sein Hobby: "Lesen". Aus den beiden Mitbewohnerinnen bin ich nicht so richtig schlau geworden und auch Tays beste Freundin verliert im Laufe des Buches immer mehr an Bedeutung.
Vorhersehbarkeit: Es handelt sich um ein New Adult Buch, da sind große Unvorhersehbarkeiten nicht zu erwarten. Letztendlich gibt es Geschichten, je nach Thematik, wo das eher vorkommt und Geschichten wie der hier, wo man das Ende, auch auf Grund des Klappentextes, schon vor dem Lesen kennt.
World-Building: Die WG-Wohung hatte ich beim Lesen wunderbar vor Augen und auch das Zu-Hause von Taylor und Daniel in Kalifornien lief gut vor meinem inneren Auge ab. April Dawson ist es sehr gut gelungen, die Atmosphäre des Buches darzustellen.
Was mich aber leider wirklich extrem gestört hat, war der Schreibstil. Ich hatte das Gefühl eine schlechte "FanFicition" zu lesen. Ich lese sehr gerne FFs und manche sind auch wirklich richtig gut geschrieben, aber dieses Buch kann damit leider nicht mithalten. Ein sehr einfacher Satzbau und auch eine sehr einfache Wortwahl.

Impressionen:


"Heute wird ein guter Tag."


Fazit:



Auch wenn ich die "Sprache" leider nicht so toll fand, so konnte Up all night im groben und ganzen gut mitnehmen. Wer allerdings unerwartete Wendungen erwartet, der bekommt hier nicht viel geboten.


Autor*in:

April Dawson lebt mit ihrer Familie in Kematen, Österreich. Seit über zehn Jahren schreibt sie begeistert Liebesgeschichten mit ein klein wenig Drama, einer Prise Humor und ganz viel Gefühl. Für ihren Debütroman wurde sie auf der Frankfurter Buchmesse mit dem SKOUTZ AWARD ausgezeichnet. 


Reihe:

#1 Up All Night
#2 Next To You
#3 More Than This


Dienstag, 15. November 2022

Rezension: Kronennacht von Jana Hoch

Titel: Kronennacht







Originaltitel: -







Autor: Jana Hoch (DE)



Reihe/Band: Royal Horses #3


Kapitel: 31                                                     Seiten: 376


Verlag: Arena


Erscheinungsdatum: 20.05.2021


Genre: Jugendbuch, Romance


Protagonist*in: Greta Hayes                         Spielort: Großbritannien




Klappentext:


Prinzessin werden - das wollte Greta nie. Doch nun sind sämtliche Kameras auf sie gerichtet, und jeder Schritt, den sie an Edwards Seite macht, wird genau beobachtet. Schnell merkt sie, dass das glamouröse Leben der Royals alles verändert: ihre Beziehung zu Edward, aber auch sie selbst. Inmitten aller Skandale und Intrigen kann Greta nur noch bei den Pferden Zuflucht finden. Und während Edward immer weiter in seine Rolle als Prinz gedrängt wird, kommen Greta Zweifel. Ist sie wirklich bereit, ihre eigenen Träume für ihre Liebe aufzugeben?




Meine Meinung:

Das Cover ist wirklich sehr schön, das gold und navy wirken sehr royal und nicht zu überladen. Die Scherenschnitte passen gut zu den Pferden im Buch. Was genau der Titel bedeutet, ist mir leider nicht ganz klar geworden, aber es ist immerhin ein geringer Bezug bemerkbar.
Der Humor und auch der Schreibstil konnten mich überzeugen. Ich musste immer wieder schmunzeln und hatte einen angenehmen Lesefluss. Sehr schön fand ich auch, dass in diesem Buch immer mal wieder "Zeitungsartikel" eingefügt waren, die hätten für meinen Geschmack sogar noch mehr sein können.
Zu den Charakteren. Greta empfand ich auch in diesem Buch leider mehr als nervig. Vielleicht habe ich als großer Royal-Fan einfach eine andere Erwartungshaltung an den "Partner" eines Mitgliedes des Königshauses, vielleicht ist das aber auch einfach mein persönliches Pflichtbewusstsein. Fakt ist: Gretas ständiges Drängen an die Familie doch aus dem Königshaus auszusteigen fand ich einfach nur nervig und unangebracht. Tristan oder Edward, dieses ständige hin und her hat nicht gerade zu meiner Begeisterung beigetragen, hingegen wird als bewusst geheimniskrämerisch und verschwiegen dargestellt, aber ich versteh ihn total. Greta hat sich in der Vergangenheit nicht gerade als diskret erwiesen.
Vom Worldbuilding her: Man bekommt teilweise ein gutes Gefühl für die Royale Welt, aber besonders die Reitstellen fühlen sich sehr realistisch an. Aber die Behandlung von Greta ist nicht wirklich realistisch. Greta ist noch minderjährig, dementsprechend würde der Palast normalerweise ein Statement loslassen und die Presse dürfte Greta überhaupt nicht auflauern. Auch, dass Gretas und Tristans Beziehung so behandelt wurde, als ob die beiden sofort heiraten würden, fand ich seltsam und nicht realitätsnah. Wäre Greta fünf Jahre älter gewesen, hätte ich kein Problem damit gehabt, aber so...
Was mich zur Vorhersehbarkeit bringt. Ja, das letztendliche Ende ist klar. Aber die Autorin hat es wirklich geschafft mich mit der endgültigen Entscheidung von Prinz Tristan zu überraschen, die ich übrigens sehr gut fand. Das dann auch noch ein, zwei anderen Dinge auf den letzten seiten losgetreten worden sind, war okay, hätte für mich persönlich aber nicht sein müssen. Trotzdem war es am Ende dann doch eine runde Trilogie.


Impressionen:


"Die Aufzugtüren schlossen sich."


"Bei all den Royals, die ich auswendig lernen musste, rauchte mir bereits der Kopf, und wenn ich abends ins Bett ging, zählte ich längst keine Schafe mehr, sondern Thronfolger."


Fazit:

Es war ein nettes Buch, bei dem ich mir aber gerade in Bezug auf das Königshaus etwas mehr Recherche gewünscht hätte und Greta als Charakterin mit mehr Bewusstsein auf das, was es heißt ein Mitglied der Royal Family zu daten.


Autor*in:

Jana Hoch wurde 1992 in Hannover geboren und lebt heute immer noch in der Nähe der Stadt. Seit frühester Kindheit hat es sie begeistert, eigene Welten und Charaktere zu entwickeln und diese auf dem Papier festzuhalten. Die Pferdetrainerin nutzt jede freie Minute zum Schreiben – der perfekte Tag beginnt für sie bei Sonnenaufgang, mit dem Laptop auf dem Schoß und einer Tasse Kakao, und endet auf dem Rücken ihres Pferdes Jamie.




Reihe:

#1 Kronenherz
#2 Kronentraum
#3 Kronennacht

Montag, 7. November 2022

Rezension: Conni und der zauberhafte Schulzirkus von Julia Boehme


Titel: Conni und der zauberhafte Schulzirkus






Originaltitel: -







Autor*in: Julia Boehme



Reihe/Band: Meine Freundin Conni #37


Kapitel: 12                                                     Seiten: 112
 

Verlag: Carlsen


Erscheinungsdatum: 18.03.2021


Genre: Kinderbuch


Protagonist: Conni Klawitter                        Spielort: Neustadt




Klappentext:

Connis Klasse plant einen Kinderzirkus mit lauter tollen Kunststücken. Dafür übt Conni schon eifrig Einradfahren und Paul seine Skateboardtricks. Alles läuft prima und sie können sogar mit richtigen Artisten trainieren. Nur die eifersüchtige Stella aus der Parallelklasse macht Conni das Leben schwer. Und als dann bei der Generalprobe auch noch alles schiefgeht, haben Conni und ihre Freunde richtig Lampenfieber vor der Aufführung. Aber dann heißt es: Manege frei!

Meine Meinung:

Das schöne an Kinderbüchern ist, dass auf dem Cover meiste eine Szene aus dem Buch zu sehen ist und deshalb zum Inhalt wunderbar passt und auch der Titel dieser Kinderbuchreihen ist immer auf den Inhalt abgestimmt.
Die Charaktere sind natürlich sehr stereotypisch. Conni das "Good Girl", das sich nicht unterkriegen lässt. Kinder wollen, dass ihr Hauptcharakter der Gute ist, aber je älter man wird desto unrealistischer wird es. Anna ist immer das klassische Mädchen und Billie diejenige, die etwas anders ist. Und natürlich, wie häufig, ein Mädchen, das eine Oberzicke ist.
Der Schreibstil ist auch sehr gut auf Kinder ausgelegt, Julia Boehme hat ja mittlerweile auch eine mehr als 10-jährige Erfahrung beim Kinderbuch schreiben. Deswegen gelingt es ihr auch sehr gut, sofort das Gefühl für Conni und ihre Umwelt herzustellen.
Kindergeschichten sind ja häufig, jedenfalls für einen Erwachsenen, vorhersehbar, aber als Kind fand ich die Geschichten immer sehr spannend. Aber eine Sache hat mich wirklich gestört:
Seit dem Band davor, hat Conni gelernt Einrad zu fahren. An sich ist das auch kein Problem, allerdings stört mich ihr rasantes "Können" doch sehr. Ich selbst bin 10 Jahre Einrad im Verrein gefahren und weiß wie schwer es ist gewisse Sachen zu lernen. Besonders gerade auf einer dünnen Linie zu fahren ist mit das Schwerste was es gibt, für Viele war das 10cm fahren auch nach langer Zeit bei Abzeichen das größte Hindernis. Ich habe kein Problem damit, dass Conni kleine Tricks auf dem Einrad zeigt, aber auf der Slackline zu fahren ist in ihrem Stadium einfach unrealistisch.




Impressionen:


"Conni, du musst los!"


Fazit:



Ein nettes Conni-Buch mit dem Wiedersehen alter Bekannter, das mich mit der Ausarbeitung einiger Details unzufrieden gemacht hat.


Autor*in:

Julia Boehme arbeitete als Redakteurin beim Kinderfernsehen, bis ihr einfiel, dass sie als Kind unbedingt Schriftstellerin werden wollte. Wie konnte sie das bloß vergessen? Auf der Stelle beschloss sie, jetzt nur noch zu schreiben. Nun lebt sie in Berlin und denkt sich ein Kinderbuch nach dem anderen aus. 


Reihe:


Dienstag, 25. Oktober 2022

Rezension: When We Dream von Anne Pätzold

Titel: When We Dream







Originaltitel: -







Autor*in: Anne Pätzold (DE)




Reihe/Band: Love NXT #1


Tracks: 166                                                    Sprecher*in: Leonie Landa


Verlag: LYX.audio                                         Medium: Hörbuch


Erscheinungsdatum: 30.04.2020


Genre: New Adult / Romance


Protagonist*in: Ella                                      Spielort: Chicago




Klappentext:


Wenn sich der größte K-Pop-Star der Welt, in ein ganz normales Mädchen verliebt ... Die 19-jährige Ella lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer älteren Schwester in Chicago. Die Stadt ist ihr zu groß, zu laut, zu voll, und am liebsten würde sich Ella mit ihren Büchern und ihrem Zeichenblock in ihr Zimmer zurückziehen und die Außenwelt, so oft es geht, vergessen. Doch dann lernt sie Jae-yong kennen. Dass er ein Mitglied der bekanntesten K-Pop-Gruppe der Welt ist, weiß sie nicht. Was sie weiß, ist, dass der junge Mann mit den tiefbraunen Augen ihre Welt von einem Moment auf den anderen aus den Angeln hebt ...



Meine Meinung:

Cover-Titel-Inhalt: Das Cover ist in dem im Moment vorherrschenden Stil der New Adult und Romance Bücher gehalten, die zwar alle sehr schön anzusehen sind, für mich aber immer etwas inhaltslos wirken. Es könnte jedes andere Buch dahinterstecken. Leider gilt das auch für den Titel, beim Hören konnte ich nicht erkennen, was dieser mit dem Inhalt des Buches zu tun hat.
Schreibstil / Humor: Wenn ich so darüber nachdenke kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich je ins Prusten gekommen bin, beim Hören. Der Schreibstil ist nicht besonders hängen geblieben, was aber ein gutes Zeichen ist, das heißt nämlich, dass ich ihn nicht "schlecht" fand, denn sonst hätte ich mich auf jeden Fall daran erinnert.
Vorhersehbarkeit: Die Geschichte war ehrlicherweise schon relativ vorhersehbar und hat sich leider auch ziemlich gezogen. Natürlich ist Slow-Burning nicht unbedingt schlecht, nur kam es mir in diesem Fall leider etwas zu slow vor. Mindestens drei Kapitel hätte man sich auch sparen können und es hätte der Geschichte nichts gefehlt.
Charaktere/Worldbuilding:Ella, die Protagnosistin, wohnt seit dem Autounfall ihrer Eltern gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Liv bei der älteren Schwester in Chicago. Vielleicht liegt es daran, dass Ella das Sandwich-Kind ist, aber ich konnte nicht so richtig mit ihr warm werden, obwohl wir beide eine Vorliebe für Bücher und Süßes haben. Aber Ella ist mir zu sehr auf sich selbst fixiert. Die große Schwester ist schuld, dass sie sich für diesen Studiengang entschieden hat, die große Schwester redet nicht über die Eltern, die große Schwester hat sich immer unter Kontrolle. Dabei bedenkt Ella nie, warum Mel so handelt wie sie handelt. Mel bringt das Geld nach Hause, Mel ist immer noch für Liv die Erziehungsberechtigte und gleichzeitig trauert auch sie um ihre Eltern. Im Gegensatz zu ihren Schwestern, war sie nicht dabei, sondern gerade dabei sich in ihrer eigenen Welt zu orientieren und hat plötzlich die Verantwortung für ihre beiden Schwestern. Als älteste Schwester wäre es mein größter Alptraum, plötzlich allein für meine Geschwister verantwortlich zu sein, und, wenn Ella ehrlich wäre, hätte es ihr auch nicht gepasst, wenn Mel immer wieder einen Zusammenbruch gehabt hätte. Ich verstehe auch dieses "wir haben keine Geheimnisse, weil wir so eng sind" nicht wirklich. Die drei interagieren fast gar nicht zu dritt und Ella interessiert sich auch nicht wirklich für die Interessen ihrer jüngeren Schwester, sonst hätte es dieses KPop-Drama überhaupt nicht gegeben. Auch wenn ich mich nicht für alle Dinge meiner kleinen Schwester interessiere, so hab ich doch wenigstens eine Grundahnung davon. Leider finde ich auch Ellas Verhältnis zu ihren Freunden sehr schwierig. Sie passt in der Uni nicht auf oder kommt gar nicht und borgt sich ständig die Mitschriften ihrer "Freunde", mit denen sie aber nur in der Vorlesung interagiert. Ähnlich ist es auch mit Erin, ihre angeblich beste Freundin kommt immer nur so zwischendrin vor, auch wenn es deutlich besser ist als mit allen anderen Personen. Kommen wir nun zu Jae-yong. Ein internationaler K-Pop Star, der sich aus mir unerfindlichen Gründen für Ella interessiert. Besonders beim ersten Treffen hat sich Ella ihm gegenüber nicht sehr freundlich verhalten, im Gegenteil hatte es eher schon rassistische Züge. Nun ja, trotzdem beginnen die beiden sich zu schreiben, nur irgendwie ist bei mir der Funke nicht übergesprungen. Was leider für das ganze Buch gilt, der Funke ist nicht übergesprungen. Einzig positives: die Umwelt um Ella finde ich ganz gut aufgebaut, auch wenn die "Uni" etwas misskonzipiert ist. Allerdings habe ich von Korea außerhalb der Musikindustrie, und selbst die finde ich sehr blass, nicht viel mitbekommen.
Sprecher*in: Mit Leonie Landa konnte ich mich leider nicht richtig anfreunden.Wenn ein Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, dann gehen der Sprecher und der Charakter automatisch inneinander über und Ellas Stimme war also Frau Landas. Warum man eine Stimme jetzt mag oder nicht hat allerdings sehr viel mit persönlichen Vorlieben zu tun, wofür der Sprecher nichts kann. Trotzdem hätte ich mir einfach eine größere Differenzierung gewünscht.

Impressionen:


"Arbeiten sie den ausgehändigten Text bis zum nächsten Mal durch."

Fazit:

Ich habe relativ lange für das Hörbuch gebraucht, was leider größtenteils daran lag, dass ich Probleme hatte Ellas Handlungen nachzuvollziehen und auch die Liebesgeschichte hat mich nicht wirklich gepackt. Wahrscheinlich werde ich irgendwann den nächsten Band konsumieren, vielleicht aber lieber als Buch. (3 von 5 Sternen)


Autor*in:

Anne Pätzold wurde 1997 geboren und lebt in Hamburg. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin, und ihre große Leidenschaft sind Bücher, Bananenbrot und Südkorea. Wenn ihr euch mit Anne über das Schreiben, das Lesen oder K-Pop austauschen wollt, findet ihr sie auf Instagram (@annelovesbooks). Sie freut sich, von euch zu hören!




Reihe:

#1 When We Dream
#2 When We Fall
#3 When We Hope
#3.5 When We Begin

Sonntag, 23. Oktober 2022

Sternenhimmel oder Wie ich 5 Sterne vergebe

 

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 Diese fünf Sterne kennt wohl jeder. Fünf Sterne, Jahreshighlight besser geht es nicht. Nur wie wird aus diesen fünf Sternen eine solide Bewertung?

Mein Lehramtsstudium scheint doch seine Früchte zu tragen und ich habe mir ein festes Bewertungssystem überlegt, dass ich ab jetzt anwenden will. Problematischerweise sind mir durchaus mehr Kategorien eingefallen als fünf und da halbe Sterne nur hier im Block eine Option sind, nicht aber in Bewertungsapps wie Lovelybooks und Goodreads, musste ich etwas kreativ werden.

 

1. Stern: Cover-Titel-Inhalt (ganzheitliches Konzept)

Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass es mir wichtig ist, dass das Produkt "Buch" in sich stimmig ist. Das Cover soll nicht nur schön anzusehen sein, sondern auch etwas mit dem zu tun haben, was in den Seiten steht. Gleiches gilt für den Titel. Beim Lesen soll ich verstehen, was mit dem Titel gemeint ist, wenn es nicht eh von vornherein klar ist.

2. Stern: Charaktere

Die Charaktere tragen die Geschichte und gehören damit zum wichtigsten Teil eines Buches. Ich muss die Handlungen der Charaktere nachvollziehen können, damit ich mit einem Buch zufrieden bin.

3. Stern: Worldbuilding

Spielt das Buch in der Zaubererwelt, dann muss diese Welt ausgearbeitet sein und nicht nur zwischendrin mal Erwähnung finden. Spielt das Buch beispielsweise in Berlin, dann muss ich das Gefühl haben durch die Straßen Berlins zu wandern, etc. Das geht nur, wenn die Autor*in beim Schreiben großen Wert auf das Setting drumherum legt.

4. Stern: Humor und Schreibstil

Wenn ich ein Buch kaufe, dann gebe ich mittlerweile durch die gestiegenen Buchpreise viel Geld aus. Wenn ich dann das Buch lese, dann will ich nicht das Gefühl haben, dass ich den Text einer Person lese, die gerade die Schule abgeschlossen hat. Das klingt vielleicht hart, aber je höher die Ansprüche an mich durch die Uni werden, desto mehr erwarte ich das auch von professionellen Produkten. Gleichzeitig kann auch ein "schlechter" Schreibstil gerettet werden, wenn genügend Humor vorhanden ist. Für den richtigen Lesegenuss, muss ich zwischendrin einfach mal herzlich Lachen können oder losprusten. Humor ist mir noch wichtiger als ein angemessener Schreibstil.

5. Stern: Vorhersehbarkeit

Leider geht es mir häufig so, dass ich die Handlung recht leicht voraussagen kann, was dem Buch leider die Spannung nimmt. Ein Buch kann für mich also zum Highlight werden, wenn mich die Handlung komplett im Dunkeln lässt.


Die fünf Kategorien sind recht strikt und klar festgelegt, trotzdem kann es sein, dass ein Buch mich, obwohl vielleicht nicht alle fünf Punkte erfüllt sind, einfach total mitnimmt und trotzdem eine bessere Bewertung bekommt. Beispielsweise wenn ich ein Buch nicht aus der Hand legen kann oder ich mich einfach total wohlfühle.


Sonderfall Hörbuch:

Auch ein Hörbuch hat nur fünf Sterne als Bewertung, aber bei diesem Produkt kommt noch der Aspekt des Sprechers hinzu. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich die Kategorie bei Hörbüchern mit einführen soll, aber die Sprecher*in spielt nun mal einen wesentlichen Teil des Konsums. Der falsche Sprecher kann das ganze Buch kaputt machen, weshalb bei der Bewertung eines Hörbuches der Sprecher einen Stern ausmacht und dafür Worldbuilding und Charaktere zusammengelegt werden.

 

Dienstag, 18. Oktober 2022

Rezension: Weit weg und ganz nah von Jojo Moyes

Titel: Weit weg und ganz nah







Originaltitel: The One plus One








Autor: Jojo Moyes (UK)



Kapitel: 42                                                     Seiten: 508


Verlag: rowohlt Polaris


Erscheinungsdatum: 23.05.2014


Genre: Romance


Protagonist: Jessica Thomas                         Spielort: South East England




Klappentext:

Einmal angenommen … 
… dein Mann hat sich aus dem Staub gemacht. Du schaffst es kaum, deine Familie über Wasser zu halten. Deine hochbegabte Tochter bekommt eine einmalige Chance. Und du bist zu arm, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Plötzlich liegt da ein Bündel Geldscheine. Du weißt, dass es falsch ist. Aber auf einen Schlag wäre dein Leben so viel einfacher 
… Und einmal angenommen, du strandest mitten in der Nacht mit deinen Kindern am Straßenrand – und genau der Mann, dem das Geld gehört, bietet an, euch mitzunehmen. Würdest du einsteigen? Würdest du ihm irgendwann während eures verrückten Roadtrips gestehen, was du getan hast? Und kann das gutgehen, wenn du dich ausgerechnet in diesen Mann verliebst?


Meine Meinung:

Ich mag, dass der rowohlt-Verlag sich bei Jojo Moyes für ein Cover-Design entschieden hat, man erkennt sofort welche Bücher zu ihr gehören.
Sehr typisch für Jojo Moyes ist, dass die Geschichte aus mehreren Point-of-Views dargestellt wird. Manche Leser empfinden dies als etwas anstrengend, ich dagegen habe das zu schätzen gelernt, so ist es einfach viel besser möglich die ganze Geschichte aus allen Perspektiven zu erfahren ohne, dass dafür gleich fünf weitere Bücher geschrieben werden müssten.
Typisch für Jojo Moyes sind auch die ernsten Themen. In dem Fall zum einen eine Familie, die einfach nicht genug Geld hat, obwohl Jess mehrere Jobs hat. Dann kommt noch das Problem hinzu, dass ihr Sohn Nicky Make-Up mag und deshalb von seinen Mitschülern schikaniert wird und das ihre Tochter Tanzie hochbegabt ist und eigentlich mehr Förderung bräuchte. Ed Nicholls hingegen hat genug Geld, aber leider ist er auch sehr gut gläubig und wird in illegale Geschäfte hineingezogen.
Dabei haben alle Charaktere ihre Ecken und Kanten, was das alles noch "realistischer" erscheinen lässt. Zu dem lässt sich bei allen eine deutliche Entwicklung beobachten.
Gerade jetzt inmitten dieser Pandemie, sollte man sich Jess Lebenseinstellung zu Herzen nehmen. Obwohl sie wahrlich nicht das beste Leben hat, versucht sie doch wenigstens positiv zu bleiben und das Beste daraus zu machen.
Jojo Moyes Schreibstil gefiel mir auch in diesem Buch wieder richtig gut, eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor.



Impressionen:


"Ed Nicholls trank gerade im Kreativraum mit Ronan Kaffee, als Sidney hereinkam."


"Du siehst aus als ob jemand dir die Nase eingeschlagen hat. - So war's ja auch. Mein eigenes Auto, dank dir."


Fazit:


Auch dieses Buch von Jojo Moyes konnte mich wirklich überzeugen.



Autorin:

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Der Roman «Ein ganzes halbes Jahr» machte sie international zur Bestsellerautorin. Zahlreiche weitere Nr. 1-Romane folgten. Jojo Moyes lebt mit ihrer Familie auf dem Land in Essex.